Konzept

Der pädagogische Ansatz

Die Kindergartenjahre sind für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes von wesentlicher Bedeutung. Jedes Kind – unabhängig von seiner Begabung – erhält die Möglichkeit, seine Gesamtpersönlichkeit im Rahmen der Gruppe darzustellen. Die Bildungstiefe und ihre sozial kommunikative Verbindung gestaltet die Integration der unterschiedlichen Kinderpersönlichkeiten in die Gesamtgruppe. Um den Selbstverwirklichungsdrang des Kindes zu fördern, benötigt es Raum zur freien Entfaltung. Der Kindergarten ermöglicht dem Kind freie kreative und intellektuelle Arbeit zum Erleben und Annehmen dieser Teile seiner Persönlichkeit. Kind und Erzieher begeben sich gemeinsam in einen schöpferischen Prozess, in dem sie Neues erleben, entdecken und erfahren.

Buntes Konfetti als Bastelmaterial (Foto privat).

In der planerischen und inhaltlichen Arbeit des Kindergartens werden die auf einen Regelkindergarten übertragbaren reformpädagogischen Ansätze realisiert. Durch tatsächlich nachgehende Führung gewinnen wir Erkenntnisse, die es ermöglichen weitere Hilfestellungen und Fördermassnahmen individuell einzusetzen. Wir helfen den Kindern beim Erproben und Erlernen von Kommunikationstechniken, die ein sozial wünschenswertes und anerkanntes Verhalten ohne Überanpassung der eigenen Persönlichkeit ermöglichen.

Verständigungsgespräche ermöglichen die erweiterte Übertragung des Regelwerkes und seine eigenverantwortliche Ausgestaltung unter den Kindern. Wir vermitteln bei körperlichen Auseinandersetzungen und „dolmetschen“ zwischen den unterschiedlichen Bedürfnislagen, ohne eine Schuldzuweisung auszusprechen. Durch das bewusst ausgewählte Bildungs- und Beschäftigungsmaterial, das in seiner Menge, aber nicht in seiner Vielfalt beschränkt wird, können die Kinder Verknüpfungs- und Kooperationsformen in einem überschaubaren Bereich erproben.

Die weichen Bausteine im Bewegungsraum laden zum freien Spiel ein (Foto privat).

Formen der Arbeit im Kindergarten

Der Kindergarten arbeitet unter Anwendung der Spiel- und Arbeitsführung nach Schmaus/Schörl. Das Raumteilverfahren mit differenzierten Funktionsräumen bietet dem Kind die Möglichkeit der freien Auswahl des Spielpartners und der Spieldauer im ganzen Kindergarten. Die Verwendungsbereitschaft des Spiel – und Bastelmaterials ermöglicht den Kindern in frei gewählten Kleingruppen sich zusammenzufinden. Im Freispiel lernen die Kinder selbständig das Leben miteinander, füreinander und voneinander kennen.

Für jedes Kindergartenjahr wird ein Jahresthema formuliert, das in sich die Interessen und Bedürfnisse der Kinder widerspiegelt und die strukturierte Arbeitsweise der Erzieher für die Eltern und Kinder im Jahresplan transparent macht. Der Jahresplan des Kindergarten mit allen Terminen und Schliesszeiten wird jeweils zu Beginn des Kindergartenjahres verteilt.

Mit Begeisterung werden die Fenster jahreszeitengerecht dekoriert (Foto privat).

Begabtenförderung

Besonders begabte Kinder fallen in mehr als einer Hinsicht aus dem Rahmen: durch ihren Umgang mit Sprache, durch Wissbegierde, hoch entwickeltes logisches und analytisches Denken, außergewöhnliche Gedächtnisleistungen, Interesse an Spezialwissen und die Fähigkeit zum Erfassen komplexer Sachverhalte. Doch die Medaille hat leider auch eine Kehrseite: oft werden diese Kinder in einer gleichaltrigen Gruppe gerade durch ihre Begabung zu Aussenseitern. Sie orientieren sich dann an Erwachsenen und älteren Kindern, mit gleichaltrigen Kindern wissen sie wenig anzufangen – und umgekehrt.

Integrative Betreuung heißt für den Kindergarten Merlin, dass diese Kinder in ihrer Altersgruppe ein ihnen gerechtes Umfeld finden, Kind unter Kindern sein können, dabei ihre Begabung positiv erleben – und in die Gruppe einbringen können.

Denn jedes Kind, egal wie und in welcher Hinsicht begabt es ist, braucht gleichaltrige Freunde und Ermutigung, sich selbst anzunehmen.

Bunte Herzen als Bastelmaterial (Foto privat).